Gastbeitrag von Dirk Menker.
Da sind wir wieder! Im Herbst 2017 waren wir das erste Mal in Stockholm. Trotz des Wetters hat es uns dort sehr gefallen, wie Ihr hier nachlesen könnt. Wir hatten uns vorgenommen, bei schönem Wetter noch einmal hinzufahren und Stockholm zu Fuß zu erkunden. Da bietet sich der Frühling an, wir flogen in der Woche vor Ostern.
Inhaltsverzeichnis
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Dieses Mal flogen wir mit Eurowings ab Hamburg nach Arlanda. Das hat sehr gut geklappt, großes Lob an Eurowings! Nach der Landung dann noch 40 Minuten Busfahrt (vorab gebucht, 10 Euro pro Person pro Fahrt), da kriegt man schon mal etwas von Schweden zu sehen.
Tag 1 – Stockholm zu Fuß: Ankunft im Hotel Downtown Camper & ab ins VASA Museum
Um 9.30 Uhr waren wir schon im Hotel, durch den frühen Flug (6.20 Uhr ab Hamburg) hatten wir also den ganzen Tag noch vor uns. Das Hotel war eine tolle Wahl, das ging schon gut damit los, dass wir unser Zimmer gleich beziehen konnten. Wir waren im Downtown Camper by Scandic. Das ist wirklich ein besonderes Hotel. Mehr zum Hotel liest Du in diesem Beitrag.
Es liegt mitten in der Innenstadt von Stockholm, direkt hinter dem Kulturzentrum Kulturhuset. Die Lage ist nicht zu schlagen. Das hat dazu geführt, dass wir 4 Tage nur zu Fuß in Stockholm unterwegs waren. Kein Taxi, keine U-Bahn. Die meisten interessanten Punkte der Stadt sind sehr schnell zu erlaufen. Ungefähr 65 Kilometer sind wir in Stockholm gelaufen und haben dadurch richtig viel gesehen.
Nachdem wir unser cooles Zimmer bezogen hatten, sind wir gleich wieder losgezogen. Vor dem Kulturhuset war bei unserem letzten Besuch noch eine Riesen-Baustelle. Jetzt ist der Sergels Torg fertig. Dieser zentralste öffentliche Platz liegt am Treffpunkt drei großer Straßen. Hier geht es in die Fußgängerzone Drottninggatan, in die Kungsgatan (die besuchen wir später noch) und in die Altstadt Richtung Gamla Stan.
Der Platz ist gesäumt von hohen Gebäuden und hat in der Zwischenebene auch Restaurants und Geschäfte zu bieten. Der Sveavägen startet ebenfalls hier und nördlich des Platzes ist auch noch das Kaufhaus Ahlens. 300 Meter nach Osten befindet sich auch noch das Kaufhaus NK (Nordiska Kompaniet), das ist wohl das KaDeWe Skandinaviens. Das NK hat einen guten Teil des Budgets für diese City-Tour erhalten, auch dazu später noch mehr. Also, die zentrale Lage des Hotels war ein toller Bonus.
Ein erster Rundgang
Wir sind dann weiter nach Osten zum Kungsträdgarden gelaufen (am NK vorbei), um dort die Frühlingssonne zu genießen. Ein Treffpunkt für viele Stockholmer, wo sie auch Ihre Mittagspause verbringen. Bei Sonnenschein und beginnender Kirschbaumblüte ist das eine Oase. Außerdem ein Ort, zu dem wir oft wieder zurückkamen, weil er einfach am Weg lag. Auch TGI Friday’s, wo wir am ersten Abend lecker gegessen haben, ist genau hier.
Dann ging es weiter nach Süden zu einem weiteren Platz, einer der schönsten Stockholms: Am südlichen Ende des Parks Kungsträdgarden sieht man das Opernhaus, das Grand Hotel, das Stockholmer Schloss und das Reichstagsgebäude. Alles liegt am Wasser und sieht bei Sonnenschein zauberhaft aus! Man kann sich um 360 Grad drehen und hat immer eine beeindruckende Perspektive. Stockholm ist eine Stadt am Wasser, errichtet auf 14 Inseln. Hier ist der beste Platz, um das zu erfahren!
Dann sind wir über die klassische Promenade, den Strandvägen, am Wasser entlang in Richtung des Vasa-Museum weiter gegangen. Diese Prachtstraße führt an herrschaftlichen Häusern vorbei zur Insel Djurgarden, die außer dem Vasa-Museum noch weitere bekannte Museen und zwei Freizeitparks zu bieten hat. Allein auf Djurgarden kann man ein bis zwei Tage verbringen! Viele Foto-Motive liegen am Weg und drängen sich auf.
Highlight für Tag 1: Das Vasa Museum
Das Vasa-Museum wird in eigentlich allen Reiseführern als DAS Highlight in Stockholm aufgeführt. Es ist sehr beeindruckend. Die Vasa war eine schwedische Galeone. Das größte bewaffnete Schiff seiner Zeit. Die gesamte gefahrene Strecke der Galeone betrug aber nur 1300 Meter. Die Vasa sank auf ihrer Jungfernfahrt 1628.
Nach 333 Jahren auf dem Meeresgrund wurde sie 1961 geborgen und in sehr aufwändigen Verfahren konserviert. Die Vasa wurde dann wieder zusammen gebaut und besteht heute zu 98 Prozent aus Original-Teilen. Das Vasa-Museum wurde um das Schiff herum gebaut, die Masten stehen aus dem Dach des Museums heraus. Es zeigt die Umstände des Untergangs, das Leben zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Stockholm und die Restaurierung sehr eindrucksvoll.
Auf dem Rückweg ergab sich noch die Gelegenheit, ein Foto vom Schloss (Kungliga Slottet) im Sonnenuntergang zu machen.
Den langen Tag ließen wir dann über den Dächern Stockholms in der Bar & Lounge des Downtown Camper Hotels im neunten Stock bei einem Bier ausklingen. Nach 20 Stunden auf den Beinen und 24.000 Schritten haben wir super geschlafen.
Tag 2 – Stockholm zu Fuß: Shopping, Stadtbibliothek & Smörgasbord
Nach einem schönen 9-Stunden-Schlaf waren waren wir gespannt auf die weiteren Abenteuer und nach einem sehr vielseitigen und leckeren Frühstück entschieden wir uns für das naheliegende Abenteuer – Shopping! Da bietet Stockholm eine erfolgversprechende Mischung: (richtiger) Einzelhandel, Kaufhäuser und auch Läden, die der Ostfriese sonst nicht in walking-distance hat 🙂
Da wir die Herausforderung fokussiert angingen, waren wir mittags fertig. Nach sieben Tüten hatten wir große Erfolge zu feiern und konnten uns wieder auf Stockholm konzentrieren.
In der Kungsgatan sind Einzelhändler und Outdoor-Läden zu finden. Nachmittags wollten wir uns einer weiteren Straße widmen: Über den Sveavägen konnten wir zum Hard Rock Cafe laufen und uns dort gegenüber auch die Stadtbibliothek ansehen. Ein interessanter Spaziergang, der auch Einblicke in den Alltag der Stockholmer erlaubt. Auch hier wieder Plätze, an denen man sich trifft, z. B. zum Skaten, Essen oder Plaudern. Das Wetter war immer noch sonnig und hat den Eindruck natürlich beeinflusst.
Die schöne Stadtbibliothek erkunden
Die Stadtbibliothek, die man auch mit der U-Bahn erreichen kann, liegt am Odenplan – wiederum ein zentraler Platz. Schöne Plätze gibt es wirklich viele in Stockholm. Und immer gibt es die Möglichkeit, sich für eine gemütliche Fika (Kaffee und ein Kuchenteilchen) niederzulassen und Stockholm zu genießen.
Die Stadtbibliothek hat einen runden Saal im Zentrum, um den sich dann die Lesesäle gruppieren. Richtig schön und natürlich auch mit einem Cafe. Zum Abend wollten wir dann gern richtig klassisch schwedisch essen. Es gibt ein Buffet, das viele schwedische Spezialitäten bietet.
Highlight am Abend: Smörgasbord
Das Smörgasbord wird eher zu besonderen Anlässen geboten. In Stockholm kann man es aber im Grand Hotel regelmäßig bekommen. Nicht ganz preiswert, aber für unsere Stockholm-Erfahrung war das wichtig, also haben wir einen Tisch für einen besonderen Abend reserviert. Das war eine super Idee! Im Grand Hotel gibt es ein Restaurant (von insgesamt vier), das Varandan, heißt.
Man speist dort mit Blick auf den Reichstag und das Stockholmer Schloss – das ist schon besonders. Das Buffet wird vom erstklassigen Service mit Erläuterungen zur empfohlenen Reihenfolge dargeboten und war lecker und vielseitig. Hering und Lachs in vielen Zubereitungsarten waren der Einstieg. Dazu wird einem ein passender Aquavit empfohlen, der dann stilgerecht auf Eis serviert wird. Das hilft.
Dann Aufschnitt und danach warme Gerichte. Abschließend Käse und kunstvoll angerichtete Desserts führten dazu, dass wir so satt und zufrieden waren wie lange nicht mehr. Smörgasbord ist unbedingt zu empfehlen und deutlich besser als man nach einem IKEA Besuch erwarten würde. 🙂
Auf dem Rückweg konnte ich noch die Rückseite des Opernhauses fotografieren. Ein Spaziergang durch das abendliche Stockholm hat eine Magie, die schwer zu beschreiben ist.
Tag 3 – Stockholm zu Fuß: Ausblick vom Slussen & Södermalm
Am nächsten Morgen wollten wir wegen der Lage und der Aussicht mit dem Stadshuset (Rathaus) anfangen. Vorbei am Bahnhof gelangt man auf die Insel Kungsholmen und findet das exponierte Rathaus schnell. Es liegt auf einer Landspitze und bietet freie Sicht auf Gamla Stan (die Altstadt) und andere Stadtteile, die am Wasser liegen.
Es gibt im Rathaus einen Aussichtsturm, der aber leider erst am 1. Mai geöffnet wird. Wir hatten gehofft, die Öffnung würde aufgrund des sommerlichen Wetters vorgezogen. Leider nein, schade. Trotzdem ist die Aussicht sehr schön. Der kleine Gang hat sich gelohnt.
Ausblick vom Slussen
Um dann wenigstens eine tolle Aussicht auf Stockholm zu erleben, haben wir uns auf den Weg zum Slussen gemacht. Dort befindet sich der zweitbeste Spot. Am Slussen befindet sich auch eine U-Bahn Haltestelle, man kann also auch hinfahren. Hier ist die wohl größte Baustelle Stockholms zu sehen. Die war auch schon in Arbeit, als wir vor eineinhalb Jahren hier waren.
Die Sicht auf das Rathaus, Gamla Stan, Djurgarden und auf die Baustelle schafft einen schönen Überblick.
Södermalm zu Fuß entdecken
Außerdem bietet Slussen den “Eingang” auf die Insel Södermalm (oder auch “Söder” wie man bei Stieg Larsson lernen konnte). Eine Treppe hilft beim Aufstieg, um dann den In-Stadtteil Södermalm und auch SoFo (South of Folkungagatan) als aufstrebendes Hipster-Viertel der Designer und Künstler kennenzulernen. Alles fordert mit Ruhe und Gemütlichkeit dazu auf, zu schlendern und zu bummeln. Stockholm zu Fuß zu entdecken? Herrlich.
Es gibt auch spezielle Stieg Larsson-Führungen, um die Millenium-Redaktion und andere Orte der Handlungen zu finden. Das machen wir wohl beim nächsten Mal… Hier ist viel zu sehen und zu erkunden. Leckere Snacks und Locations für eine gemütliche Fika sind leicht zu finden. Wir haben uns treiben lassen und es sehr genossen.
Nach einem leckeren libanesischen Abendessen habe ich das „Abendfoto“ am Sergels Torg gemacht. Hier ist zu erkennen, dass am Slussen nicht die einzige große Baustelle ist.
Tag 4 – Stockholm zu Fuß: Gamla Stan & Abreise
Zunächst zu Riddarholmen
Am Abreisetag, Karfreitag haben wir uns vorgenommen Gamla Stan und Riddarholmen zu erkunden. Auf Riddarholmen fangen wir an und schauen uns die Riddarholmskyrkan an. Das ist die Begräbniskirche der schwedischen Könige und anderer berühmter Schweden. Hier wie auch in der ganzen Stadt spürt man sehr deutlich, dass Stockholm nie in einem Krieg zerstört wurde.
Jahrhunderte alte Gebäude sind unbeschädigt und in gutem Zustand. Das macht einen großen Teil der besonderen Atmosphäre dieser tollen Stadt aus. Auch von innen macht die Kirche einen sehr ursprünglichen Eindruck.
Gleich um die Ecke ist die Evert-Taubes-Terrass. Hier ist ein schöner Aussichtspunkt, an dem man den (gestern leider geschlossen) Rathausturm schön sehen kann. Die Stufen der Terrasse laden zum kurzen Verschnaufen ein.
Danach zur Gamla Stan
Den restlichen Tag haben wir auf Gamla Stan, der bezaubernden Altstadt von Stockholm verbracht. So schön. Ein Nachteil war aber der unerwartet starke Touristenstrom. Die Geschäfte waren am Karfreitag weitestgehend geöffnet und viele Gäste hatten die freien Tage um Ostern für einen Ausflug nach Stockholm genutzt. Am Morgen konnte man die Schönheit der alten Gebäude und der verwinkelten Gassen noch genießen. Wir haben aber früher als geplant den Rückzug angetreten. Hier noch ein paar Eindrücke von Gamla Stan .
Zufällig konnten wir dann noch den traditionellen Wachwechsel am Schloss erleben. Das ist eine sehr militärische und geregelte Veranstaltung, die viele Besucher anzieht, wie man auf dem Foto sehen kann.
Zum Abschied von Stockholm haben wir uns dann noch mal an den Kungsträdgarden gesetzt und die tollen 4 Tage Revue passieren lassen. Wir haben uns in Stockholm “reinverliebt” und werden ganz sicher wieder kommen. Es gibt schon Punkte auf der Liste für den nächsten Besuch! Hej Stockholm!
Der Beitrag „Stockholm zu Fuß erkunden“ ist von Dirk Menker geschrieben worden. Mehr Eindrücke von seinen Reisen findest auf Instagram.
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