Hast Du schonmal etwas vom Erlebnisbergwerk Merkers gehört? Ich hatte im letzten Jahr im Rahmen einer Gruppentour die Möglichkeit, mir das Erlebnisbergwerk näher anzuschauen. Meine Erlebnisse möchte ich jetzt mit Euch teilen.
Wo ist das Erlebnisbergwerk?
Bevor ich Euch erzähle, was sich hinter dem Begriff Erlebnisbergwerk eigentlich versteckt, kurz zum Ort. Das Erlebnisbergwerk liegt in Merkers, einem kleinen Ort im Wartburgkreis in Thüringen. Also in der Nähe der Wartburg und Eisenach. Für einen Tagesausflug aus Norddeutschland meiner Meinung nach ist die Entfernung zu groß.
Was ist ein Erlebnisbergwerk eigentlich?
Das Erlebnisbergwerk ist kurz gesagt eine Führung durch ein Bergwerk – allerdings lebendig gestaltet. Anstatt zu Fuß ein Bergwerk zu erkunden, wird man hier mit Mannschaftswagen durch das Bergwerk gefahren. Ein wahres Erlebnis, da die Wagen doch relativ schnell durch den Untergrund rauschen. Zudem sind verschiedene Stationen toll in Szene gesetzt – aber dazu gleich mehr. Das Bergwerk Merkers ist eine Salzlagerstätte mit einem Streckennetz von insgesamt 4.600 Kilometern – also mehr als viermal die Strecke Hamburg – München.
Meine Eindrücke
Eine Fahrt in ein Erlebnisbergwerk ist vor allem für Gruppen interessant. Recht unscheinbar wirkt der Ort Merkers auf dem Weg dorthin. Was sich unter Tage abspielt, ist daher noch beeindruckender. Angekommen am Bergwerk werden Schutzhelme aufgesetzt und Schutzjacken übergezogen. Dann geht es hinein in einen engen Fahrstuhl und 800 Meter in die Tiefe. Unten angekommen ist die Luft leicht salzhaltig, die Temperatur liegt bei angenehmen 28 Grad. Alles andere als kalt in einer solchen Tiefe. Die Tour wird ca. drei Stunden dauern, sagt einer der Fahrer der Mannschaftswagen, die vor einem der Schächte bereitstehen. Bis zu 15 Personen finden auf der Tragfläche des Wagens Platz. Auf der rund 21 Kilometer langen Strecke wird schnell klar, dass man hier Personen braucht, die sich mit dem Streckennetz perfekt auskennen. Jede 50 Meter führt eine neue Abzweigung in einen anderen Bereich des Schachtes. Mal geht es rauf, mal runter. Ein wahres Erlebnis sind die vielen Kurven, die der Wagen ohne die Geschwindigkeit zu drosseln, nimmt. Links. rechts. links.
Wer hier aussteigt und selbst wieder zurückfinden möchte, ist verloren. Die Strecke führt an verschiedenen Stationen entlang, an denen ausgestiegen wird und die Erlebnisführer etwas zu den einzelnen Stationen erzählen. Unter anderem sind hier Lagerort des sogenannten Nazigoldes, eine Kristallhöhle sowie ein kleines Museum zu sehen. Höhepunkt der Tour ist der größte und tiefste Konzertsaal der Welt in 500 Metern Tiefe. Eine beeindruckende Lasershow mit Musikuntermalung schafft eine einzigartige Stimmung in diesem Raum und zeigt die sehr gute Akustik im Untergrund.
Die Tour durch das Bergwerk ist sehr abwechslungsreich. Kurze Fahrten von rund zehn Minuten und kurze Stationsstopps lassen die rund drei Stunden wie im Fluge vergehen. Ein schöner Ausflug mit vielen Eindrücken.