Gastbeitrag von Dirk Menker.
Inhaltsverzeichnis
Persönliche Erfahrungen mit Tipps fürs Essen und spannende Sehenswürdigkeiten
Tag 1: Ankunft , Gallerian & Hard Rock Café
Wir wollten Stockholm schon seit längerem kennenlernen. Flug und Hotel passten gut, obwohl Ferien waren – also los! Der Flug mit Ryan Air wurde routiniert abgewickelt, der Bus in die Stadt war schnell vor Ort gebucht (Automaten stehen in der Ankunftshalle), alles ganz entspannt. Um Punkt 15 Uhr waren wir, wie geplant, rechtzeitig zum Check-in am Hotel, das am Odenplan (ein bekannter Platz) lag. Es konnte losgehen!
Zum ersten Date mit Stockholm zogen wir zu Fuß los. Beim Odenplan geht der Sveavägen los. Eine lange Hauptstraße in Richtung Stadtzentrum. Wir wollten einfach entspannt den Sveavägen entlang laufen und einen ersten Eindruck gewinnen. Das war eine gute Idee! Geschäfte, Kneipen, Mc Donald’s, Kioske, Bäcker – es gab viel zu sehen.
Was uns aufgefallen ist: der lebhafte Straßenverkehr besteht fast ausschließlich aus neuen, großen Autos. Viele Volvos, viele SUV. Auch Audi und Tesla sind stark vertreten.
Die Stockholmer waren ebenfalls entspannt und es wurde langsam dunkel. In Stockholm wurde sehr viel gebaut. Sehr große Baustellen machten es fast unmöglich, Fotos ohne Kräne und Bauzäune zu machen.
Nach einer Stunde, in der wir schon viel über Stockholm gelernt hatten, waren wir im Zentrum. Am Kulturhuset (Kulturzentrum mit großem Theater, im Gebäude befinden sich auch Restaurants) gab es eine von vielen Baustellen. Direkt daneben ist die Gallerian am Sergels Torg. Einmal durchschlendern ist Pflicht. Schöne Geschäfte (u. a. Hollister) und eine interessante Architektur. Und natürlich wie überall in der Stadt, Cafés für einen kurzen Zwischenstopp.
Das Abendessen am ersten Abend bestand aus Steak, Burger und Sandwich im Hard Rock Cafe! Da gehen wir auch in anderen Städten gern hin. An verlässlich gutes Essen, lockere Stimmung und guten Service haben wir uns gern gewöhnt. Auch in dieser Beziehung (wie in fast allen anderen) hat uns die schwedische Hauptstadt nicht enttäuscht! Wir hatten das Glück, dass auf allen Monitoren ein Fußballspiel der schwedischen Nationalmannschaft gezeigt wurde. Es lief gut, Schweden hat 8:0 gegen Luxemburg gewonnen! Da war die Stimmung ausgelassen.
Tag 2: Gamla Stan & NK
Am nächsten Morgen, nach einem schönen Frühstück im Hotel, wollten wir unsere 2 Hauptziele für den Sonntag in Angriff nehmen: Gamla Stan, die malerische Altstadt und NK, das Traditionskaufhaus. Dazu haben wir uns Tageskarten der Tunnelbana (die einzige U-Bahn in Schweden) gekauft.
Es gibt drei Linien und die Tageskarten gelten 24 Stunden ab der ersten Entwertung. Sehr praktisch, alle Ziele unseres Kennenlern-Besuches sind gut erreichbar. Mit der ersten Tageskarte zahlt man 2 Euro (20 schwedische Kronen) zusätzlich für eine Plastik-Karte. Die kann man am folgenden Tag auffüllen lassen. Google Maps hilft übrigens bei der Planung der U-Bahn Routen sehr zuverlässig.
Gamla Stan besteht aus vielen alten Gebäuden, engen Gassen, und einfach liebevoll erhaltenen Geschäften. Leider sind da auch viele Touristen-Shops mit Wikinger-Souvenirs und Elch-Kitsch dabei.
Ein kleines Cafe ist immer in Sichtweite, wenn es danach ginge, könnte man sehr viele leckere Pausen machen. Kaffee und Kuchen hat wohl eine hohe Priorität. Auch einige Bezüge zu Kontakten nach Deutschland sind nicht zu übersehen. Es gibt eine sehr prominent platzierte alte deutsche Kirche und auch Verweise an alten Geschäften.
Von Gamla Stan aus sind der schwedische Reichstag und der offizielle Königspalast sehr nah und prima zu Fuß zu erreichen. Wir haben absichtlich beides nicht besichtigt, weil wir eher einen Gesamteindruck von der Stadt gewinnen wollten.
Dann sind wir zum großen Kaufhaus NK (Nordiska Kompaniet) gelaufen. Das ist in der Nähe vom Kulturhuset. Es ist wirklich sehenswert und mit dem KaDeWe in Berlin vergleichbar. Altehrwürdiges Kaufhaus in einem tollen Gebäude mit gehobenem Sortiment. Wir sind einfach mal durchgelaufen und haben keine markanten Unterschiede zum KaDeWe erkannt. Die Globalisierung sorgt da eher für Sortimentsangleichungen, so etwas war früher interessanter.
In diesem Zusammenhang – was uns auffiel: Alles (wirklich!) kann mit Karte bezahlt werden und wird auch von allen mit Karte bezahlt. Das gilt z. B. auch für die Zimtschnecke (unbedingt essen!) oder den Kaffee. Wir hatten kein Geld getauscht und null Kontakt mit Bargeld. Die Preise sind aber nicht so hoch, wie man immer wieder liest. Was wir gesehen und gekauft haben war immer im Rahmen der gewohnten Großstadtpreise, wie z. B. in Berlin. Kaffee ist sogar etwas preiswerter und im Durchschnitt viel besser als überall sonst. Schlechten Kaffee haben wir nicht gefunden. Nur Bier und anderer Alkohol fallen aus dem Rahmen, das ist richtig teuer.
Zur Belohnung gab es nach dem Besuch des NK dann Erfrischungen bei Joe & the Juice. Das ist eine Kette, die sowohl Kaffee als auch Säfte, Smoothies und Kuchen anbietet. Nicht preiswert aber frisch und lecker.
Den Abend dieses ersten vollen Tages haben wir dann nach über 15.000 Schritten am Odenplan verbracht. Sehr leckeres Abendessen in einem syrischen Kebap-House (Midan, sehr gute Bewertung und viele Empfehlungen bei Google Maps). Danach eine schwedische Kneipe zur Happy Hour. Richtig gemütlich und wegen der Happy Hour war das Bier bezahlbar. Schwedisches Bier solltet Ihr vor Ort unbedingt probieren, wir mochten das gern!
Tag 3: SkyView und Fotografiska
Am nächsten Morgen geht es dann mit aufgefüllter Metro-Tageskarte zum Ericsson Globen. Das ist das größte kugelförmige Gebäude der Welt und wird als Veranstaltungshalle (umgeben von weiteren Hallen unterschiedlicher Größe) genutzt.
Hier gibt es den SkyView: man fährt mit einer Gondel außen an dem Kugel-Gebäude hoch und hat dann in 85 Meter Höhe einen freien Blick auf die schwedische Hauptstadt und die Umgebung. Durch großes Glück (und frühes Erscheinen) war die Sicht gut und die Wartezeit kurz!
Danach fuhren wir dann in das Fotografiska. Ein Museum für Fotografie mit häufig wechselnden, hervorragenden Ausstellungen. Die Lage des Museums, das in einem ehemaligen Zollhaus untergebracht ist, macht das im Obergeschoß untergebrachte Restaurant zu einem besonderen Aussichtspunkt. Das Gebäude ist schon den Fußmarsch wert, die Ausstellungen waren beeindruckend und das Restaurant rundherum besuchenswert.
Das Fotografiska liegt am Rande von Södermalm, das wir unbedingt noch kennenlernen wollten. Södermalm ist das angesagte Hipster-Viertel, das u. a. durch die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson über Schweden hinaus bekannt wurde. Es ist nicht so malerisch wie Gamla Stan, lohnt aber einen Spaziergang. Södermalm ist sehr lebendig, es wird oft mit Prenzlauer Berg in Berlin verglichen. Öko Supermärkte, Start-ups, Parks und coole Restaurants sind vor allem im Viertel SoFo (angelehnt an SoHo) leicht zu finden. Leider konnten wir keinen „Millenium-Rundgang“ machen, der an die Schauplätze der Trilogie führt, weil die Wochentage unseres Besuchs nicht passten. Falls Ihr Euch dafür interessiert, unbedingt vorher Termine prüfen.
Zum Ausklang des Abends sollte unbedingt noch die IceBar in der Innenstadt besucht werden. Dazu sind wir zum Hauptbahnhof gefahren. Erstmal haben wir uns dann etwas zum Abendessen gesucht und sind in Jensens Bofhus gelandet. Das ist ein Steak House, das ein bisschen an die BlockHouse Restaurants erinnert. Auch die Preise sind ähnlich und wir haben sehr lecker gegessen. Wiederum waren der Service und die Atmosphäre entspannt und „hyggelig“. Der Besuch hat sich gelohnt.
Dann zu Fuß weiter in die IceBar. Die ist in einem Hotel und nicht ganz leicht zu finden. Der Eingang funktioniert entweder durch das Hotel oder von außen – wenn man glaubt, man ist falsch und jetzt kommt bestimmt nichts mehr, einfach noch 5 Meter weiter laufen. Die IceBar besteht komplett aus Eisblöcken und hat eine konstante Temperatur von -5 Grad Celsius. Deshalb erhält man vom freundlichen Personal ein wärmendes Cape, nachdem man den Eintritt (enthält ein Getränk) bezahlt hat. Durch eine Schleuse gelangt man in die Bar, und die ist echt cool! Ja, auch kalt… Natürlich war ich erstmal mit Fotos beschäftigt. Dann wählten wir leckere Cocktails, alle unterschiedlich, damit wir gegenseitig auch probieren konnten. Alle waren lecker und SEHR gehaltvoll. Länger als 20 Minuten haben wir aber nicht ausgehalten und fanden es danach draußen gar nicht mehr so kalt.
Das war ein schöner Abschluss für einen wirklich gelungenen Ausflug.
Tag 4: Abreise
Am nächsten Morgen ging es wieder mit dem Bus zum Flughafen, die Rückreise war völlig problemlos. Die 24-Stunden Tickets der Metro brachten uns noch zum Hauptbahnhof.
Wir haben sehr schöne Tage in Stockholm verbracht und einen umfassenden Eindruck von dieser entspannten, modernen, traditionsbewussten Hauptstadt am Wasser gewonnen. Alles hat prima geklappt und wir werden sehr gern noch mal wiederkommen. Dann allerdings eher im Sommer, das Wetter hätte etwas trockener sein können. Auch im Nachhinein kommt es mir richtig vor, dass wir keine großartigen Pläne für die Besichtigung aller Attraktionen gemacht hatten. So bleiben auch noch einige interessante Highlights für den nächsten Besuch!
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Dieser Gastbeitrag ist von Dirk Menker geschrieben worden. Mehr Bilder und Eindrücke findet Ihr auf seinem Instagram-Kanal.